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IAB - Eine mehr als ärgerliche Studie!

IAB - Eine mehr als ärgerliche Studie!

Für gehörigen Pressewirbel mit reißerischen Überschriften in der Bild-Zeitung und anderswo und Verärgerung unter unseren Landsleuten sorgte eine kürzlich veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit, in der u.a. von einer außergewöhnlich hohen Arbeitslosigkeit von Spätaussiedlern die Rede war. In seiner Presseerklärung führt das Institut aus: “Spätaussiedler sind bei einer Arbeitslosenquote von mehr als 30 Prozent dreimal so häufig arbeitslos wie hier aufgewachsene Deutsche. ... Sie sind damit sogar deutlich schlechter als Ausländer in den Arbeitsmarkt integriert. Deren Arbeitslosenquote liegt bei 20 Prozent.”

Um die Hintergründe dieser Studie und ihrer Ergebnisse auszuleuchten, haben die Vertreter der Landsmannschaft Kontakt mit den zuständigen Stellen, insbesondere auch mit der Bundesanstalt für Arbeit selbst, aufgenommen und werden Sie in unserer nächsten Ausgabe über die Ergebnisse ihrer Nachforschungen ebenso wie über die weitere Vorgehensweise der Landsmannschaft in dieser Angelegenheit informieren.

Als ersten Erfolg dürfen wir ein Gespräch des Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft, Adolf Fetsch, mit dem Aussiedlerbeauftragten der Bundesregierung, Dr. Christoph Bergner, bezeichnen, in dem dieser die Studie als fragwürdig bezeichnete und eine Überprüfung ankündigte.

Ebenso erfreulich sind die positiven Stellungnahmen von Jochen-Konrad Fromme und des Hessischen Sozialministeriums, die nach weiteren Gesprächen mit Vertretern der Landsmannschaft verfasst wurden.

Vorab äußerten sich Adolf Fetsch und der stellvertretende Bundesvorsitzende und sozialpolitische Sprecher des Bundesvorstandes, Adolf Braun, zu den politischen Aspekten des Falls:

“Die Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hat dem Bild, das sich die Öffentlichkeit von den Deutschen aus Russland macht, in erheblichem Maße geschadet. Dazu hat nicht zuletzt die plakative und undifferenzierte Aufmachung der Presseerklärung des Instituts beigetragen, die den Eindruck erweckt, als seien Spätaussiedler generell in weit überdurchschnittlichem Ausmaß von Arbeitslosigkeit betroffen und übten zudem vorwiegend unqualifizierte Berufe aus.

Dass gewisse Presseorgane diese Untersuchung in sattsam bekannter Weise ausgeschlachtet haben, darf uns nach den Erfahrungen der Vergangenheit nicht verwundern. Schließlich berichten sie nur allzu gerne Negatives über die Deutschen aus Russland, während sie das Positive verschweigen.

Dabei würde eine unvoreingenommene Betrachtungsweise zeigen, dass in der Studie des IAB die bis 1989 in der Bundesrepublik eingetroffenen Deutschen aus Russland und ihre hier geborenen Nachkommen überhaupt nicht und die zwischen 1989 und 1999 angekommenen nur unzureichend erfasst wurden. Analysiert wurden beinahe ausschließlich Spätaussiedler, die von 2000 bis 2004 gekommen sind und ihren Weg in dieser Gesellschaft häufig erst noch finden müssen.

Zudem liegt der Studie ein grundsätzlich falscher Ansatz zugrunde, indem ganz unterschiedliche Gruppen der Bevölkerung in methodisch unzulässiger Weise miteinander verglichen werden.

Unsere erheblichen Bedenken hinsichtlich der Studie und unsere Empörung über die Negativschlagzeilen, die durch sie ausgelöst wurden, werden uns jedoch auch künftig nicht davon abhalten, den Finger auf die Wunde zu legen, wenn es um Benachteiligungen unserer Landsleute bei der Berufsausübung geht.

Wir werden alle politisch Verantwortlichen darauf ansprechen, dass man sich von gesellschaftlicher Seite in den letzten Jahren nur in höchst unzureichendem Maße um das berufliche Fortkommen der Spätaussiedler gekümmert hat.

Wir werden betonen, dass man hier in Deutschland offenbar zu wenig tut, um gerade unseren jüngeren Landsleuten einen angemessenen Ausbildungsabschluss zu ermöglichen.

Und wir werden uns nicht damit abfinden, dass man offenbar immer noch nicht bereit ist, hoch qualifizierte Deutsche aus der ehemaligen Sowjetunion in den Arbeitsprozess zu integrieren - was kaum zu verstehen ist, da aus immer mehr Bereichen der Wirtschaft ein zunehmender Fachkräftemangel gemeldet wird.

Für die Landsmannschaft sollten diese Erkenntnisse Ansporn und Auftrag sein, sich auch weiterhin dafür einzusetzen, dass unseren Landsleuten der Weg in diese Gesellschaft geebnet wird. Das bevorstehende Bundestreffen aber sollten wir nicht zuletzt dazu verwenden, die politisch Verantwortlichen in diesem Land an ihre Pflichten den Deutschen aus Russland gegenüber zu erinnern!”

Fragwürdige Ergebnisse

In die gleiche Richtung wie die Landsmannschaft argumentierten auch der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme, und das Hessische Sozialministerium. Wir zitieren aus ihren Pressemitteilungen:

Jochen-Konrad Fromme:

Die IAB-Studie ist methodisch fragwürdig, denn sie berücksichtigt nicht,
- dass Spätaussiedler nach ihrer Einreise nach Deutschland unumgängliche “Fehlzeiten” haben, die in notwendigen Bescheinigungs- und Anerkennungsverfahren sowie dem Besuch von Sprachkursen begründet sind,
- dass Spätaussiedler bis zum Jahr 2005 aufgrund der Bestimmungen des Wohnortezuweisungsgesetzes an einen Wohnort gebunden und damit in ihrer beruflichen Mobilität eingeschränkt waren.

Die IAB-Studie liefert aber auch einige sehr wichtige Ergebnisse, nämlich dass vor allem Spätaussiedler mit hochwertigen Berufsausbildungen, mit Universitäts- und Fachhochschulabschlüssen, erheblich überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Grund ist, dass oft nur wenige Nachweise für eine Anerkennung der Ausbildungs- und Studienleistungen in Deutschland fehlen. Nicht selten sind auch die Standesorganisationen einiger Berufe das Problem und überlassen die oft gut ausgebildeten Spätaussiedler der Arbeitslosigkeit oder zwingen sie in Beschäftigungsverhältnisse mit geringen Qualifikationsanforderungen.

Hessisches Sozialministerium:

Der Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spataussiedler, Rudolf Friedrich, zeigte ... Unverständnis für die Aussage, dass Spätaussiedler am Arbeitsmarkt viel weniger erfolgreich seien. “Vielmehr habe ich in vielen Gesprächen festgestellt, dass die Spätaussiedler sich gut in den Arbeitsmarkt integrieren und weniger als andere Gruppe arbeitslos sind”, betonte Rudolf Friedrich. Die monatlichen Statistiken der Regionaldirektion Hessen der Bundesanstalt für Arbeit würden seine Einschätzung bestätigen.

Er kritisierte weiterhin, dass die Studie ohne Einbindung der offiziellen Vertreter der Betroffenen sofort an die Medien weitergegeben wurde. So sei wieder einmal ein Zerrbild in der Gesellschaft entstanden, das der Integration der Spätaussiedler nicht dienlich war. Friedrich forderte, dass das Institut die Studie überarbeitet und dabei die offiziellen Vertreter der Spätaussiedler mit einbezieht.

Категория: Rußlanddeutsche | Добавил: CoolStyle (31.10.2007)
Просмотров: 595 | Рейтинг: 3.0/1 |

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